Nähen mit Strickstoffen ist eine Wissenschaft für sich! So schön und kuschelig wie sie sind – einen tollen Pullover selber zu nähen bringt einige Herausforderungen mit sich und damit du den Spaß an der Sache nicht verlierst, habe ich einige Tipps und Tricks rund ums Nähen mit Strickstoffen zusammengefasst.
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Strickstoff waschen
Du musst den Stoff, wie jeden anderen unbedingt vorwaschen. Am besten bei niedrigen Temperaturen, schonend und mit speziellen Waschmitteln für feine Stoffe. Du kannst den Strick in einen speziellen Wäschebeutel legen (ein Kopfkissenbezug geht auch!) und/oder die Stoffränder vor der Wäsche versäubern.
Für Strickstoffe mit hohen Wollanteil ist generell Handwäsche angesagt.
Strickstoffe werden liegend getrocknet. Wenn diese Stoffe auf der Wäscheleine hängen, können sie sich durch Eigengewicht verziehen.
Strickstoff bügeln
Auch beim Bügeln musst du selbstverständlich aufpassen – Gewicht und Hitze können die flauschigen Maschen platt drücken und die Strukturen zerstören. Lieber vorsichtig dämpfen und den Strickstoff mit einem Tuch abdecken, als sich später zu ärgern.
Strickstoffe zuschneiden
Der Strickstoff muss glatt (aber nicht gedehnt!) und faltenfrei auf dem Tisch ausgebreitet werden. Ich schneide diese Stoffe am liebsten mit einem Rollschneider zu.
Die Schnittkanten werden nach dem Zuschneiden verklebt – ja, das hast du richtig gelesen!
So lassen sich am besten Laufmaschen verhindern!
Dafür eignen sich hervorragend zum Beispiel aufbügelbare Stickvliese, die man nach dem Nähen entfernen muss.
Ein anderes Wort für Stickvliese ist „Stabilisatoren“ – ich mag dieses Wort zwar nicht, es spiegelt allerdings genau die eigentliche Funktion dieser Vliese wider.
Man schneidet das Stickvlies in dünne Streifen und bügelt sie vorsichtig auf die Schnittkanten – ganz easy!
Es gibt im Handel auch fertige Naht- und Kantenbänder, die genauso gut funktionieren und vielleicht noch einfacher in der Handhabung sind!
Wichtig ist, dass man beim Kauf darauf achtet, dass sie für dehnbare Stoffe geeignet sind. Die Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall – man wird ja immer wieder mit diesem Problem konfrontiert – wenn man zum Beispiel mit Jersey näht.
Optional kannst du selbstverständlich auch eine leichte Vlieseline für dehnbare Stoffe verwenden.
Nähen mit Strickstoffen
Am einfachsten geht es natürlich mit einer Overlockmaschine!
Wenn du keine hast, kannst du es selbstverständlich auch mit der herkömmlichen Haushaltsmaschine machen.
Eng anliegende Teile müssen mit einem dehnbaren Stich genäht werden.
Milliblu’s Cardigan Kate ist zum Beispiel so locker geschnitten, dass ich diesen Stoff auch mit Gradstisch nähen würde. Bei dem Modell besteht einfach keine Gefahr, dass beim Anziehen die Nähte platzen.
Die Schnittkanten lassen sich wunderbar mit Zickzack versäubern – und wenn du die vorher noch mit dem Vlies stabilisiert hast – dann macht es richtig Spaß mit dem Strick zu arbeiten!
Achte darauf, dass bei den Strickstoffen der Nähfußdruck verringert werden muss.
Logisch! Hat man einen Strickstoff mit einem fast dreidimensionalen Zopfmuster wird das Ganze bei hohem Fußdruck schön platt gedrückt und auseinandergezogen.
Verwende immer eine neue, dünne Nadel! Jersey-, Microtex und eine Zwillignsnadel, um Säume abzusteppen sind stets eine gute Wahl!
Bei geraden Schnittkanten lassen sie die groben Strickstoffe durch Abhäkeln mit der gleichen Wolle sehr schön versäubern.
Dafür musst du die erste Maschenreihe auflösen, um den Faden zu gewinnen und mit einer Häkelnadel die Stoffkante abhäkeln.
Mein selbst genähter Pulli und der perfekte Saum.
Bis du an dem Punkt angekommen, wirst du sicherlich merken, dass gerade der Saum eine Problemzone ist.
Ich würde dir empfehlen auch hier mit Vlieseline für dehnbare Stoffe bzw. mit Saumband zu arbeiten.
Es funktioniert wirklich einwandfrei – ich schneide zuerst einen schmalen Vlieseline Streifen zu (so breit wie der Saum, bügel es vorsichtig auf, schlage den Saum um und steppe es mit einer Zwillingsnaht ab.
Probiere es unbedingt aus – die Mühe lohnt sich!
Noch was?
Ja! 🙂
Falls du die Schnittkanten vorher mit dem Kantenband nicht verstärkt hast, weil deine Nähmaschine den Strickstoff problemlos nähen kann, denke daran, dass man die Schulternähte und auch manchmal Halsausschnitte mit einem Formband stabilisieren soll. Ein Formband ist ein schmales Vliesbändchen mit einem Faden in der Mitte – es verhindert das Ausleiern.
Das kannst du übrigens auch mit Stoffstreifen aus Jersey machen.
Die neue Milliblu’s Kollektion ist voller fantastischer Strickstoffe, es wäre so schade, wenn du dich nicht daran traust! Habe ich dir jetzt ein bisschen die Angst vor dem Vernähen weg genommen?
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Weitere, wirklich sehr hilfreiche Informationen zum Thema Nähen mit Strickstoffen findest du übrigens bei Henrike und Sabine. Ich würde sagen: Einem selbst genähten Pulli steht ab sofort nichts mehr im Wege!
https://hilli-hiltrud.com/strickstoff-naehen-13-tipps-und-tricks/
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